Waldstädte
Dem Wald so nah
Seit den 1950er Jahren leben im Potsdamer Stadtteil Waldstadt Menschen in der Natur. Das besonders familienfreundliche Quartier ist gewachsen, aus einem wurden zwei
Die Waldstadt in Potsdam trägt ihren Namen zu Recht – sie ist ein Stadtteil, der mit dem Wald lebt und atmet. Zwischen hohen Kiefern, Wäldern und kleinen Lichtungen ist hier ein Ort entstanden, der Natur und Nachbarschaft vereint. Schon damals, als das Wohngebiet in den 1950ern und 1960ern geplant wurde, war es die Idee, den Menschen ein Zuhause zu schenken, das Geborgenheit bietet – mitten im Grünen.
Die Häuser – meist fünfgeschossig - sollten sich nicht gegen die Natur behaupten, sondern mit ihr in Einklang stehen. So wachsen zwischen den Wohnblöcken die Bäume weiter, die teils schon vor Generationen wurzelten. Circa 16.500 Menschen leben im „grünen Zuhause“, unter anderem in unseren aktuell 768 Wohnungen. Wer hier wohnt, weiß, dass die Stadt Teil des Waldes ist – und der Wald Teil des Lebens. Viele Wohnhäuser wurden saniert und barrierearm oder barrierefrei gestaltet, es gibt auch Neubauten mit moderner Ausstattung – oft mit Balkon oder Gartenanteil. Wer mit dem Rad oder der Tram unterwegs ist, ist in wenigen Minuten in der Innenstadt.
Lebensqualität für alle Generationen
Es ist nicht allein der Wald, der junge und alte Menschen in diesem Stadtteil vereint. Für ältere Menschen bedeutet Waldstadt Ruhe, Verlässlichkeit und Nähe: kurze Wege zum Bäcker, zur Apotheke oder zum Arzt – oft alles in Laufweite. Die vielen Bänke unter Bäumen laden zum Verweilen ein, und wer gern spazieren geht, findet in den angrenzenden Wäldern und Parks ein kleines Stück Natur direkt vor der Haustür. Auch für Studierende oder Berufseinsteiger ist die Lage ideal: urban, aber nie hektisch.
Für junge Familien und Alleinlebende bietet Waldstadt bezahlbaren Wohnraum in einer lebendigen Nachbarschaft. Die Zahl der Kindertagesstätten in der Waldstadt etwa kann sich sehen lassen: Zwölf Kitas, darunter der Kindergarten „Kasimir & Suse“, die Kita „Löwenzahn“, die AWO Kita „Abenteuerland“ und die Kita „Wurzelwerk“, gibt es. Schulen, Spielplätze und Sportanlagen sind zahlreich vorhanden. Auch die Zweigbibliothek Waldstadt der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam ist seit 1985 als Bildungs-, Kultur- und Kommunikationszentrum im Wohngebiet integriert. Sie ist allen Bewohnerinnen und Bewohnern im Stadtteil Waldstadt, den Kitas und Schulen zugänglich.
Hier trifft sich die Nachbarschaft
Sich austauschen, mitgestalten und das soziale Gefüge vor Ort stärken – dafür geben verschiedene Bürgertreffpunkte in Waldstadt die Möglichkeit. Die AWO Seniorenfreizeitstätte Waldstadt zum Beispiel ist Anlaufpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger von Waldstadt I und II, aber auch aus Potsdam und Umgebung. Sie möchte mit ihren vielfältigen Angeboten Menschen mit und ohne Behinderung dabei unterstützen, ihre Talente auszuleben. Der Bürgertreff Waldstadt ist Heimat der Bürgerinitiative Waldstadt und ein offenes Wohnzimmer für alle Generationen. Der Bürgertreff gibt Raum für die kleinen und großen Themen des Lebens: von kulturellen Frühstücken über politische Diskussionsrunden bis hin zu Tanznachmittagen, Kinderbasteln und Nachbarschaftshilfe. Ein dritter gemeinschaftlicher Ort: Im Haus der Begegnung Waldstadt werden Kurse und offene Gruppen im musischen, kreativen, bildenden und sportlichen Bereich angeboten, die das Leben im Viertel angenehm und praktisch machen. Es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen und Projekte.
Fazit: Waldstadt ist kein lautes Pflaster, sondern ein gewachsener Stadtteil mit Herz – und mit Platz für alle, die gern mit anderen leben, aber auch gern mal nur dem Wind in den Baumwipfeln zuhören.
Aus eins wurde zwei
Dass es in Potsdam zwei Stadtteile mit dem Namen Waldstadt gibt – Waldstadt I und Waldstadt II – liegt an ihrer zeitlich gestaffelten Entstehung und der städtebaulichen Entwicklung in der DDR. Waldstadt I entstand in den 1950er-Jahren als erstes größeres Neubaugebiet nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Waldstadt I gilt als erste Plattenbausiedlung in Potsdam. Ziel war es, dringend benötigten Wohnraum für Arbeiter und ihre Familien zu schaffen – inmitten der Kiefernwälder südlich der Innenstadt. Die Bauweise war geprägt von schlichten, funktionalen Gebäuden im Stil der frühen DDR. Waldstadt II folgte in den 1970er- und 80er-Jahren. Mit Plattenbauten wurde das Quartier stark erweitert. Trotz der typischen DDR-Bauweise wurde auch hier auf die Integration in den Wald geachtet – grüne Innenhöfe, Spielplätze und breite Wege prägen das Bild.
Unsere Wohnungen in der Waldstadt I
- Bernhard-Kellermann-Straße 5-8, 9-12, 17-19, 20-22 (Baujahre 1961-1962)
- Bertolt-Brecht-Straße 1-4, 9-12 (Baujahre 1962-1964)
- Erich-Weinert-Straße 21-25 (Baujahr 1970)
- Friedrich-Wolf Straße 5-8 (Baujahr 1962)
- Johannes-R.-Becher-Straße 5-8, 13-16, 34-38, 39-43, 44-48 (Baujahre 1962-1965)
in der Waldstadt II
- Am Schlangenfenn 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49 (Baujahr 1982)
- Caputher Heuweg 27, 29, 31 (Baujahr 1985)
- Saarmunder Straße 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32 (Baujahr 1980)
- Zum Jagenstein 21, 23, 25, 27, 29 (Baujahr 1980)